Monday, August 4, 2014

Die Cloud und der Browser sind für Enterpriseanwendungen vielleicht doch keine so gute Idee

Alle großen Player sei es IBM, Microsoft oder Google hätten unsere Daten gerne in der Cloud und am Besten soll alles in Zukunft nur noch über den Browser gemacht werden. Sie versprechen uns eine strahlende Zukunft in der wir auf egal welchen Geräten und von wo auch immer aus mit unseren Daten arbeiten können. Ich für meinen Teil war aber schon bisher immer ziemlich skeptisch, gegenüber Cloud und browserbasierenden Lösungen eingestellt. Zu viele Dinge an der Cloud wie Backup and Restore und auch Offlinefähigkeiten sind für mich nach wie vor nicht zufriedenstellend geklärt. Zwei Meldungen die in den letzten Tagen durch die IT Presse gegangen sind, bestärken mich in meiner Ansicht:

Microsoft verlor in zweiter Instanz einen Prozess in dem sie mit dem Argument, dass der betreffende Server in der EU steht und damit nicht der US Justiz unterliege die Herausgabe von Daten an die US Behörden verweigern wollten. Die US Behörden stellen sich aber auf den Standpunkt, dass jedes US Unternehmen auf richterliche Anordnung Daten auch von ausländischen Datencentern zur Verfügung stellen muss. Das heißt jeder Anwender der Cloud Dienste von US Amerikanischen Cloudanbietern nutzt  muss damit rechnen, dass etwaige Firmengeheimnisse öffentlich werden, ohne das jemals ein Durchsuchungsbefehl für das eigene Unternehmen in seinem Land erwirkt wurde.

Für Details siehe http://winfuture.de/news,82950.html
 oder http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kommentar-Wie-die-USA-ihre-IT-Wirtschaft-zerstoeren-2283109.html

Auch die Browserclientstrategie hat einen zu erwartenden Dämpfer bekommen seit mit dem letzten Firefoxupdate plötzlich der Zugriff auf iNotes und andere Dienste die mit selbsterstellten Zertifikaten arbeiten nicht mehr funktioniert. Und das ist beileibe nicht das erste mal, dass nach einen Browserupdate wichtige Funktionen in Enterpriseanwendungen nicht mehr richtig funktionieren.

Für Details siehe IBM Technote

Mein Fazit natürlich haben cloudbasierte Dienste und Browseranwendungen ihre Vorteile, aber gerade im Enterpriseumfeld haben Sie auch viele Nachteile und deshalb wäre die IBM gut beraten, nicht auf eine Cloud only Strategie zu wechseln, sondern alle Dinge die in der Cloud verfügbar sind soweit sinnvoll auch On Premise zur Verfügung zu stellen. Bezüglich der Richclient vs. Browser Thematik hoffe ich, dass Probleme wie das Firefox Update 31 auch einmal zu Nachdenken anregen, ob man damit leben will, dass man auf der einen Seite zwar einen topaktuellen Browser benötigt, damit man halbwegs sicher im Internet surfen kann, auf der anderen Seite man aber eine stabile Plattform für seine Anwendungsentwicklungen haben will. Dieser Spagat ist die Archillesferse der Browser.



2 comments:

  1. Webbrowser gibt's nun schon seit 20 Jahren und immer noch (und immer wieder) gibt es gravierendste Sicherheitslücken. Web-Anwendungen sind einfach "broken by design" - ein Hypertext-Anzeigetool ist ohnehin völlig ungeeignet als Frontend für Anwendungen. Stört aber irgendwie keinen - alle machen munter mit.
    "Cloud First" ist nur der erste Schritt in Richtung "Cloud Only". Bringt für den Anbieter ja auch viele Vorteile: keine Raubkopien, kein schnelles Entkommen zur Konkurrenz, kein Support für Installationen auf völlig maroden und dekonfigurierten Rechern, auf denen selbst ein "Hello World" abstürzen würde.

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  2. Wir ersetzen 'völlig marode Rechner'

    durch
    'völlig marod konfigurierte Browser'

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